Der Bischof Tolomeo Gallio liess im Jahre 1586 den imposanten Palast zur Repraesentation der Feudalherrschaft ueber die Grafschaft der drei Pfarreien "Tre Pievi" (Dongo, Gravedona, Sorico) errichten, die der Famiglie Gallio auf Geheiss Philipps II. von Spanien im Jahre 1579 uebertragen worden war.
Unter der Hauptloggia erinnert eine goldene Inschrift, dass: "Tolomeo Gallio, Comenser Kardinal der Heiligen, Roemischen Kirche, Graf und Herr der "Tre Pievi" von Gravedona, Sorico und Dongo, vom milden Klima und dem Liebreiz dieser Staetten angezogen, den vortrefflichen Ort Gravedona im Jahre 1586 mit diesem grandiosen Palast anreicherte, der von Gaerten, Brunnen und Wasserbecken umgeben war". Hier hatte die Raeuberbande des Gian Giacomo Medici ihr Unwesen getrieben, so dass ein sicherer Schutz von diesem Palast ausging ebenso wie die Macht der Gallio, die ueber das gesamte Westufer des Lario bis zu den Grenzen des Veltlins herrschte.
Die prunkvolle Niederlassung der Gallio wurde auf den Gravedoner Schlossruinen erbaut, von denen noch einige Spuren einer Mauer entlang sichtbar sind, die den Park in noerdlicher Richtung umgibt. Unbegruendet ist dagegen die Meinung, dass im Palast einige Sitzungen des Konzils von Trient stattgefunden haetten, da da diese vor dem Erbau des Gebaeudes abgehalten worden sind.
In den prachtvoll dekorierten Innenraeumen war das kostbare Geschirr der Gallio ausgestellt, ebenso wíe zahlreiche Tische aus Ebenholz und Elfenbein mit eingelassenen Edelsteinen verziert. Dank des Ausspruchs von Sigismund Boldoni, der den Palast als "regiae Galliorum aedes" bezeichnete, versteht man den Prunk dieses Wohnsitzes. "Man kann hier neue Gemaelde bewundern, die uns unbekannt sind und die aus den entferntesten Regionen Indiens stammen und die nach langen Reisen sowohl auf dem Festland als auf dem Meer den gebildeten Leuten ueberbracht wurden. Sie uebertreffen jedenfalls die Schoenheit aller Grazien, Ceres und Venus in einem einzigen Gemaelde dargestellt und ihren Begleiter, Padre Libero ....".
Im Jahre 1607, als Gallio verstarb, ging der Palast auf seine Neffen, die Herzoege von Alvito ueber, die Teile der Einrichtung nach Neapel brachten. Der weitere Werdegang des Wohnsitzes stand unter keinem guten Stern. So wurde er unter den Franzosen und Spaniern als Krankenhaus benutzt, bis er zu Beginn des 19. Jahrhunderts verschiedentlich in Privatbesitz kam.
Heute ist der Palazzo Gallio Sitz der Comunità Montana Valli del Lario e del Ceresio.
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