Villa Camilla

Villa Camilla


Villen und Paläste Domaso

Die am Seeufer, am Rand der Altstadt liegende Villa Camilla ist der heutige Sitz des Rathauses von Domaso und wird durch die Staatsstraße Regina vom See getrennt.
Erbaut wurde sie zu Beginn des 17. Jhs. als Wohnsitz der Adelsfamilie Ghezzi. Anschließend wurde sie an Graf Filippo Antonio Calderara verkauft, der mit seinen Geldern das Gebäude und den Garten vergrößern ließ. Nach seinem Tod erbte sein Neffe Bartolomeo das Anwesen, der mit seiner Frau Vittoria Peluso in der Villa d'Este in Cernobbio lebte und die Villa Camilla als Landhaus verwendete. Mit dem Tod von Bartolomeo trat dessen Witwe in den Besitz des Anwesens und verkaufte dieses einige Jahrzehnte später an die Familie Lampugnani, die dieses behielt, bis sie durch finanzielle Engpässe zum Verkauf gezwungen war. Die neuen Besitzer waren die Engländer Samuel Hill und seine Frau Emma, die heute auf dem Friedhof des Ortes beerdigt sind. 1903 wurde die Villa von Graf Giuseppe Sebregondi gekauft, der einige ausschmückende und vergrößernde Arbeiten veranlasste und der Villa zu Ehren seiner ersten Frau, der Gräfin Camilla Barbiano di Belgioioso ihren heutigen Namen gab.
1955 wurde der Komplex von den Kindern des Grafen an die Gemeinde Domaso verkauft, die es fortan als Rathaus verwendete.
Die komplett im neoklassizistischen Stil gehaltene Villa Camilla hat einen rechteckigen Grundriss über zwei Etagen, zu dem ein imposantes Tor aus dem 18. Jh. Zugang verleiht. Einst gehörten auch die nahegelegenen Gebäude zum Besitz wie beispielsweise das alte, rustikale Gebäude mit Kelter, der Keller und der Eiskeller im Norden, ein Zweckgebäude im Westen, das heute in Privatbesitz ist.
Die Südfassade zeichnet sich durch ein großes Granitportal mit darüber verlaufendem Steinbalkon aus. Im Erdgeschoss findet man ein großes Atrium sowie einige Säle im neoklassizistischen Stil. In der über eine Treppe zugänglichen ersten Etage erstrecken sich die Räumlichkeiten alle rund um einen mittigen Salon, in dem noch ein Steinkamin erhalten ist. In dem auf den Garten blickenden Raum findet man einen mit den Wappen einiger Familien, die mit den Besitzern des Gebäudes in Kontakt standen, verzierter Streifen.
Das Schmuckstück der Villa ist der etwa 8000 m² große Park mit Kunstgrotten aus Tuffstein und zahlreichen Pflanzen wie: Kamelien, Zedern, Gebirgslärchen, Mammutbäumen, Palmen, Magnolien, Kampferbäume und andere.
Heute finden in der Villa häufig kulturelle Veranstaltungen statt, wie Gemäldeausstellungen, Ausstellungen im Allgemeinen, Konzerte und diverse folkloristische Events.