In Seenähe im Tal des gleichnamigen Flusses und von Kastanienwäldern umgeben gelegen ist Livo ein zweifellos faszinierendes ländliches Dorf. Bei einem Spaziergang durch den Ortskern fällt die alte Ortsstruktur ins Auge, eine Reihe an parallel zum Hang angelegte und durch senkrechte Gassen verbundene Straßen. Die charakteristischen Steinhäuser verfügen über Holzgalerien und gehauene Portale sowie mit Votiv-Gemälden aus dem 16. Jh. verzierte Fassaden. Bis heute hat sich der Ort seine ländliche Seele erhalten, was auch daran liegt, dass die Weidewirtschaft mit Schaf-, Ziegen- und Rinderzuchten nach wie vor eine wichtige Rolle spielt.
Auf dem Dorfplatz steht die Nuova Chiesa San Giacomo aus dem 17. Jh., die als neue Pfarrkirche dient. Die Backsteinkirche bewahrt in ihrem Inneren mehrere Altäre aus der Barockzeit und eine Altartafel mit der Heiligen Rosalia auf.
Kurz nachdem man den Ort verlassen hat, findet man in der Nähe des Friedhofs die wunderschöne Kirche San Giacomo Vecchia, die 1297 erstmals erwähnte und in der Hälfte des 15. Jhs. wieder aufgebaute alte Pfarrkirche. Die von einem eleganten Turm flankierte Kirche beherbergt in ihrem spitzbogenförmigen Inneren einen der faszinierendsten und meist bewundertsten Freskenzyklen des gesamten Comer Sees aus dem 16. Jh.
Geht man auf der nach Dangri und zur charakteristischen Steinbrücke über dem Fluss Livo führenden befestigten Straße weiter, erreicht man die Wallfahrtsirche Sant'Anna. Das Anfang des 18. Jhs. errichtete Gebäude ist ein bedeutendes und ausdrucksstarkes Zeugnis des Volksglaubens im "Alto Lario“.
In Dangri kann man zu traumhaften Bergwanderungen starten: Hier gehen viele Wege zum Darengo-Tal und dem gleichnamigen Alpensee sowie zum wildwüchsigen Bares-Tal los. Noch ein Tipp für Trekking-Liebhaber: Livo liegt an der bekannten „Via dei Monti Lariani“ und ganz in der Nähe der sich durch die Wälder des Berges Monte Sasso Pelo schlängelnden Wege, auf denen man die durch eine rote Linie symbolisierte unglaubliche Teilung der “Linea Insubrica" sehen kann.