Dongo

Dongo


Dongo erhebt sich auf einer durch die Mündung des Flusses Albano gebildeten Ebene am Eingang des unberührten Albano-Tals und bietet einen traumhaften Blick, der vom "Alto Lario" im Norden des Sees bis Bellagio reicht.
Seit der Antike hatte der Ort eine wirtschaftliche und historische Bedeutung. Tatsächlich befindet sich am Ende des Tals der wichtige San Jorio-Pass, der bereits zur Römerzeit den Comer See mit dem Schweizer Misox-Tal verband. Die zusammen mit Gravedona und Sorico zu den "Tre Pievi" gehörende Gemeinde begann bereits im 15. Jh. das Eisenvorkommen im Tal zu nutzen und baute Öfen sowie Gebäude zum Einschmelzen und Bearbeiten des Minerals. Im Laufe der Jahrhunderte wuchs der Eisenabbau, so dass der in Como gebürtige Pietro Rubini 1791 eine Metallgießerei im Ort gründete. Ende des 19. Jhs. hat man dann die Eisenminen endgültig aufgegeben. Aber mit der Übergabe der Gießerei an die Familie Falck im 20. Jh., die diese zum bedeutendsten Industrieunternehmen des Gebiets machte, erlebte Dongo einen schwindelerregenden wirtschaftlichen Aufschwung. Heute ist die Stahlindustrie jedoch stark rückläufig.
Der Name der Gemeinde ist Vielen insbesondere aufgrund der an das Ende des faschistischen Regimes gebundenen Vorkommnisse ein Begriff: Im April 1945 wurde die Richtung Schweiz fliehende Kolonne von Benito Mussolini zwischen Musso und Donga gestoppt und auf der Piazza am See wurden die letzten faschistischen Gefolgsleute exekutiert.
Diese Fakten werden im Kriegsende-Museum Museo della Fine della Guerra dokumentiert, das sich im Erdgeschoss des Palazzo Manzi befindet und einen umfassenden multimedialen Parcours anbietet, in dessen Verlauf die an den Comer Widerstand und das Ende des Ersten Weltkriegs gebundenen Vorfälle rekonstruiert werden. Der heute das Rathaus beherbergende Palazzo Manzi wurde zu Beginn des 19. Jhs. von einer hiesigen Adelsfamilie erbaut und ist ein ausdrucksstarkes Beispiel für den Neoklassizismus des "Alto Lario". Im Palazzo findet man viele prunkvolle Räumlichkeiten wie die Kapelle Maria Empfängnis (Cappella dell'Immacolata), die alte Bibliothek, aber insbesondere den Sala d'Oro (goldener Saal), den Empfangssaal der Familie Manzi mit jeder Menge Vergoldungen und Fresken.
Unabhängig von der jüngsten Geschichte bietet der Ort viele weitere Sehenswürdigkeiten, ausgehend von der romanischen Kirche Santa Maria in Martinico, die im 12. Jh. im ältesten Stadtteil erbaut und zu Beginn des 20. Jhs. umgebaut wurde, während man am Seeufer auf die Pfarrkirche Santo Stefano stößt, bei der es sich um den dritten Umbau (18. Jh.) einer der ältesten Kirchen des Comer Sees handelt und die reich an Kunstschätzen ist. Nicht weit von ihr entfernt befindet sich die Wallfahrtskirche der Madonna delle Lacrime, das im 16. Jh. in Folge eines Wunders erbaut wurde und später das Franziskanerkloster ergänzte.
Heute ist Dongo ein bedeutender Touristenort und ein bevorzugtes Ziel von Wassersportlern, die hier Schulen, Vermietungen, Clubs und wunderschöne Strände vorfinden, an denen sie unvergessliche Tage mit ihrem Lieblingssport verbringen können.