Die Villa steht auf der Halbinsel Olgiasca in abgesonderter Lage, direkt am See und ist von bezaubernden Gärten und Weinreben umgeben. Das heutige, sehr einfache Gerüst stammt aus dem 19. Jh., es beinhaltet allerdings Teile aus der Zeit der spanischen Beherrschung des Herzogtums von Mailand. Auf einem Schloss ist beispielsweise die Jahreszahl 1537 zu lesen. Die Hauptfassade, welche zum See gewendet ist, weist vier Stockwerke mit jeweils fünf Bogen auf. Der Bau wurde vermutlich von einem wohlhabenden Einwohner von Gravedona beauftragt. Allerdings sind der Architekt und der Auftraggeber unbekannt. Vor der Villa steht seit jeher ein kleiner Hafen, welcher dem Warenhandel und Personentransport diente als der See den wichtigsten Verbindungsweg zwischen den Ortschaften am See und den Städten darstellte. Von hier aus wurden auch die Marmorplatten des Steinbruchs von Olgiasca befördert. Das Haus wird 1760 im Theresianischen Kataster unter dem Namen „Cassina Malpensata“ erwähnt. Dies ist ein unmissverständlicher Hinweis, dass das Haus seit jeher als Herrensitz mit Angestellten, welche sich der Feldarbeit widmeten, diente. 1905 wird der Grossgrund im neuen Grundbuch als „Latifondo della Malpensata“ bezeichnet. Heute gehört das Haus der Abtei von Piona und ist Sitz der Gemeinschaft für die Rehabilitierung von Suchtkranken „Comunità Il Gabbiano“.
(Textausschnitt aus Broschüre „Colico Outdoor”)